Holger Komm und Sven Boller aus Bramsche verbindet eine dicke Radsport-Freundschaft

Holger Komm und Sven Boller aus Bramsche verbindet eine dicke Radsport-Freundschaft

Von Sascha Knapek NOZ | 08.09.2023

Sven Boller und Holger Komm haben im Jahr 2023 ihr erstes Rennen als Mountainbike-Duo bestritten, und am Alfsee direkt gewonnen. Auch die gemeinsame Teilnahme an der alpinen Salzkammergut Trophy hat die beiden Männer vom TuS Engter noch enger zusammengeschweißt. Wichtiger als die Wettkämpfe ist den Radsportlern dabei allerdings das Abenteuer.

Seit rund sieben Jahren fahren Sven Boller aus Schleptrup und Holger Komm aus Epe zusammen in der Radsportabteilung des TuS Engter. Wenn man ihnen gegenübersitzt, und den gemeinsam erlebten Radsportanekdoten lauscht, merkt man sofort, dass die Chemie zwischen den Männern stimmt. Gemeinsam haben sie zahlreichen Radsport-Events bestritten und selbst ausgeklügelte Touren bewältigt. Dabei hat das Duo in den vergangenen Jahren so einiges erlebt.

Die Alpen habe ich bisher rund 20-mal überquert. Unter anderem jeweils einmal mit meinen vier Kindern Anna-Maria, Elisa, Ennio und Fabian“, erzählt Sven Boller. Das Besondere dabei: Zum Zeitpunkt der Überquerungen über die Via Claudia Augusta waren die Kinder zwischen sechs und neun Jahre alt. „An sehr steilen Stellen habe ich sie gezogen“, erinnert sich der siebenmalige Teilnehmer des Ötztaler Radmarathons.

In einem Tag von Füssen bis an den Gardasee

Wenn Boller ohne Kinder unterwegs ist, nimmt er noch schwerere Routen. „Die 360 Kilometer von Füssen bis zum Gardasee bin ich auch schon einmal an einem Tag gefahren“, so der Feinmechaniker. Seit einigen Jahren hat der Schleptruper bei einigen dieser Abenteuer Gesellschaft von Holger Komm. Zusammen hat man bereits die Alpen überquert, den Gardasee umrundet oder in diesem Sommer die schwere Salzkammergut Trophy auf Asphalt-, Schotter- und Trail-Strecken (rund 125 Kilometer mit fast 3800 Höhenmetern) hinter sich gebracht.

„Wo wir bei Touren über die Alpen oder um den Gardasee nachts unterkommen, schauen wir spontan. Manchmal landet man dann auch schon mal auf einer Europalette“, lacht Boller mit Blick auf einen Radsporturlaub in Italien. Die Nachtruhe sei damals erwartungsgemäß nicht optimal verlaufen, unkt Komm. „Aber die Pizza im Restaurant nebenan war spitze.“

Knieverletzung bringt Holger Komm zum Radsport

Während Sven Boller sein erstes Rennrad bereits 1992 kaufte, und spätestens das erste Mountainbike sechs Jahre später den ehrgeizigen Weg in Richtung Radmarathons besiegelte, startete Holger Komm radsporttechnisch erst 2010 so richtig durch. Nach einer Knieverletzung war für den Fußballer beim SC Epe-Malgarten Schluss. „Danach habe ich mit dem Radsport angefangen. Zunächst bin ich durch Peter Rohde zum TuS Bramsche gekommen und seit 2016 fahre ich beim TuS Engter“, erläutert der Industriemechaniker.

In Engter haben Holger Komm und Sven Boller dann schnell zueinander gefunden. „Allgemein ist der Zusammenhalt bei uns super, wir haben eine echt gute Truppe“, berichtet Komm. Gemeinsam fährt das Duo regelmäßig auf Radsport-Events wie den Mountainbike-Marathon in Sundern. „Ein unglaubliches Erlebnis. Am Ende waren wir von Kopf bis Fuß mit Matsch bedeckt“, erinnert sich Holger Komm an die diesjährige Veranstaltung und zeigt postwendend „Beweisfotos“ auf seinem Smartphone.

Unverhoffter Sieg beim Alfsee-Rennen

Radmarathons und steile Touren durch die Alpen hatte das TuS-Duo bereits einige hinter sich, als im Mai eine Premiere auf die Radsportler wartete. Da Holger Komms Teampartnerin beim 24-Stunden-Rennen um den Alfsee vorher krank wurde, sprang Sven Boller kurzfristig ein. „Eigentlich sollte das Rennen für uns nur zur Vorbereitung auf die Salzkammergut Trophy dienen“, erklärt der 51-jährige Schleptruper. Gute Rundenzeiten hätten dann aber den Ehrgeiz des Gespanns geweckt.

In die letzte Runde ging Holger Komm im festen Glauben, Zweiter zu werden. „Das wäre ein toller Erfolg gewesen“, so der 52-Jährige. Kurz vor dem Ziel befreite Kumpel Sven Boller sein eigenes Mountainbike von der Startnummer (um nicht versehentlich gezählt zu werden und das Ergebnis zu verfälschen) und fuhr Arm in Arm mit Holger Komm über die Ziellinie. Was danach wartete, war für das Duo die größte Überraschung des Tages: „Wir konnten es zunächst nicht glauben: Man hat uns zum Sieg gratuliert“, erinnern sich Sven Boller und Holger Komm an ihren umjubelten Gewinn der Duo-Konkurrenz.

CTF-“Wadenkneifer“ des TuS Engter

Die nächste gemeinsame Herausforderung bestreiten Sven Boller und Holger Komm allerdings nicht im Fahrradsattel. Mit Radsport hat sie natürlich dennoch zu tun. Am Sonntag, 10. September 2023, freuen sich die Freunde auf die Country-Tourenfahrt (CTF) „Wadenkneifer“ des TuS Engter. Die Organisatoren erwarten zwischen 200 und 300 Teilnehmer, die sich auf eine der drei angebotenen Strecken machen. Sven Boller wird an diesem Tag die Anmeldungen der Radsportler organisieren, Holger Komm kümmert sich um die Beschilderung und die Streckenkontrolle. Ihre nächsten Abenteuer auf dem Rad haben die Ausdauersportler aber selbstverständlich auch schon in Planung.