Der TuS Engter war mit 12 Radsportler beim 24h-MTB Rennen am Alfsee vertreten. Insgesamt waren nach 3 Jahren Corona-Pause wieder 963 Mountainbiker am Start. Der Rundkurs um den See hatte eine Länge von 12 Kilometer und 100 Höhenmeter.
Wadenkneifer 4er Team (Sven Boller, Torsten Probst, Dirk Sander und Julius Wallenhorst):
• Platz 11; 32 Runden; schnellste Runde Sven Boller 32:24 Minuten und die meisten Runden Julius Wallenhorst mit 12 Runden.
Wadenkneifer 5er Team (Dirk Beckendorff, Bernhard Linkemeyer, Phillip Hoffmann, Dennis Haack und Jan-Willem Relker):
• Platz 7; 38 Runden; schnellste Runde Jan-Willem Relker 34:08 Minuten und die meisten Runden Bernhard Linkemeyer mit 9 Runden.
Hermann Völkmann belegte mit seinem TuS Engter/Rennstall Hamburg den 1. Platz im 6er Team. Zusammen kam das Team auf 44 Runden und die schnellste war in 29:19 Minuten.
Florian Lammers (Einzelstarter) Platz 42 mit 18 Runden und die schnellste in 45:12 Minuten.
Tobias Leismann (Einzelstarter) Platz 65 mit 14 Runden und die schnellste in 46:56 Minuten.
20.04.2022 – morgens um 3 Uhr auf dem Weg zum Flughafen Düsseldorf – Ich bin schon recht aufgeregt, ob es denn alles so klappt mit dem Parkservice, dem Flug, dem Transport meines Rades und dem Transfer nach Palermo, da ich diese Tour alleine geplant hatte.
Gegen 10.30 Uhr – Ankunft auf Sizilien: Den Radkarton in Empfang genommen, alles heile geblieben! Für den Transfer nach Palermo teile ich mir ein Taxi, welches mich in kürzester Zeit mittels italienischen Fahrstiles und lauten Hupens in die trubelige Stadt Palermo bringt. Mit dem Radkarton, dem ich noch Inliner-Rollen verpasst hatte, schiebe ich die letzten Meter vom Hauptbahnhof zum B&B. Ich beziehe das Zimmer; mit dem Gastgeber hatte ich vereinbart, dass ich den Karton im B&B zwischenlagern kann, solange ich unterwegs bin.
Am nächsten Tag starte ich in meine Tour! Transferetappe von Palermo nach Trapani, dem westlichsten Punkt der geplanten Tour. Dort startet meine eigentliche Strecke – die Sicily Divide. Diese Strecke verläuft abseits der touristischen Hochburgen im Landesinneren und durchquert die Insel von West nach Ost. Auf der ersten Etappe ist es sehr windig und ab Mittag fängt es an zu regnen, die Temperaturen fallen auf unter 10 Grad. Mir ist kalt. Kurzentschlossen suche ich übers Handy den nächsten Ort und buche eine Unterkunft.
An den folgenden Tagen bessert sich das Wetter – die Temperaturen sind ideal, um mit dem Rad unterwegs zu sein. Ich durchquere immer wieder kleine Orte und Städte, die aussehen als habe man sie an bzw. auf den Felsen geklebt. Nach sechs Fahrtagen erreiche ich an der Ostküste die Stadt Catania, die unterhalb des Ätnas liegt. Der Vulkan ist mit seinen 3357m und der immer vorhandenen leichten Rauchfahne aus der Ferne schon sichtbar gewesen. Jetzt stellt sich mir die Frage, was ich machen will: In Catania bleiben, entspannen und dann mit dem Zug nach Palermo, oder doch mit dem Rad zurück?
Da das Wetter noch immer schön ist und auch bleiben soll, plane ich spontan einen direkteren Rückweg. Nach einem kleinen Abstecher nach Taormina und einem wundervollen Blick aufs Mittelmeer, fahre ich auf der Küstenstraße unterhalb des Ätnas bis nach Palermo.
Nach 9 Fahrtagen, 924 km und 15.240hm komme ich wieder in Palermo an. Ich habe noch einen Tag eingeplant, um meine Sachen wieder zu packen und mir die Stadt jetzt nochmal richtig anzusehen. Morgens gehe ich direkt auf den Markt, wo es wirklich alles gibt. Ich sehe mir die Kathedrale und die vielen kleinen Gassen an, esse gut am Hafen und lasse die Tour Revue passieren.
Am 1.05.2022 verlasse ich die Insel mit vielen Eindrücken. Es ist schön auf Sizilien – viel Geschichte und nette Menschen. Abseits der touristischen Pfade zeigen sich aber auch Probleme, wie eine hohe Arbeitslosigkeit und ein echtes Müllproblem.
Wie sagt mein Taxifahrer? Das Meer kannst du nicht trinken und die Sonne nicht essen.
Im April erhielten wir von dem Vereinsmitglied Ralph Bittner die Anfrage, ob wir bei der Fahrrad-Ausstattung für sein ukrainisches Pflegekind behilflich sein können. Der junge Mann heißt Illia Herenko, ist 17 Jahre alt und musste aus der ukrainischen Stadt Sumy wegen dem russischen Angriffskrieg flüchten. Sumy ist eine ostukrainische Stadt mit 270.000 Einwohnern und nur 50 km von der russischen Grenze entfernt. Zum Glück konnte Illia, der alleine aus der Ukraine nach Deutschland gereist ist, bei der Familie Bittner in Rieste aufgenommen werden.
Eine kleine Rundmail an die Mitglieder aus der Abteilung und wir hatten alles zusammen. Volker vor den Tharen hatte ein Mountainbike über, was er sofort zur Verfügung gestellt hat. Nach einem kurzen Check durch Rolf Kolthoff war das Mountainbike sofort fahrbereit. Auch die passende Radsportbekleidung hatten wir durch die Hilfe aller schnell zusammen.
Illia ließ auch nicht lange auf sich warten und nimmt nun regelmäßig am MTB-Training teil. Hierbei entsteht auch eine Win-Win-Situation. Illia erlernt dabei die deutsche Sprache und unsere Mitfahrer können ihre Englischkenntnisse auffrischen.
Illia ist bei uns in der Radsportabteilung und im TuS Engter herzlich willkommen. Natürlich wünschen wir ihm, dass er bald wieder zu seiner Familie in eine friedliche und freie Ukraine zurück kann.