Auf dem Rad hat man automatisch Mindestabstand

Quelle: Bramscher Nachrichten 28.08.2020; Lokalsport; Matthias Benz

Radsportler aus Bramsche und Engter vermissen die Wettkämpfe

Bramsche. Die Corona-Pandemie hat in der Bramscher Sportlandschaft für einigen Stillstand gesorgt. Eine Gruppe, die etwas weniger hart getroffen wurde, waren die Radsportler. Auf große Veranstaltung mussten aber auch sie verzichten.

Die Radsportler vom TuS Engter hatten eigentlich am 13. September 2020 eine Country-Tourenfahrt (CTF) für Mountainbiker ausrichten wollen. Doch auch diese Veranstaltungen wurde – wie so viele andere – schließlich abgesagt. „Die Auflagen sind einfach zu viel“, erklärt Abteilungsleiter Rolf Kolthoff. „Dann lassen wir es lieber. Das ist in diesem Jahr so und das müssen wir akzeptieren.“

Tourenfahrt abgesagt

Schon im Sommer war die Radtourenfahrt (RTF) von den Engteranern abgesagt worden. Das gleiche Bild gibt es bei den Sportkameraden vom TuS Bramsche, die ebenfalls alle eigenen Rad-Events abgesagt haben. „Man hat jetzt zwar wieder die grundsätzliche Möglichkeit, Veranstaltungen durchzuführen. Aber dann nur mit vielen Einschränkungen und auch ohne Bewirtung oder Verpflegungsstationen“, erläutert der Bramscher Abteilungsleiter Matthias Feldmann und ergänzt: „Darauf hatten wir keine Lust.“

Beide Vereine beschränken sich derzeit auf die Trainingseinheiten. „Da sind wir jetzt eigentlich wieder relativ im Normalbetrieb“, berichtet Feldmann. In der Hochphase der Corona-Beschränkungen trafen sich die Radler zeitweise nur zu zweit, nun sind aber auch wieder Gruppen unterwegs. Ein Vorteil in dieser Sportart: „Auf dem Fahrrad hält man ja automatisch den Mindestabstand zu den anderen“, so Feldmann. Schließlich sind die Bramscher und Engteraner in der Regel auf Rennrädern und Mountainbikes aktiv – und nicht auf dem Tandem.

Nur in Kleingruppen

„Wir sind beim Training jetzt nur in kleinen Gruppen unterwegs“, benennt Engters Rolf Kolthoff ein Zugeständnis. Derzeit gibt es Überlegungen, im Oktober noch eine interne mehrtägige Radtour zu machen – wenn die Corona-Lage es zulässt. Konkrete Planungen für Veranstaltungen im kommenden Jahr gibt es aber noch nicht. „Das lassen wir auf uns zukommen“, deutet Kolthoff an, zunächst auf den Verlauf der Pandemie im Herbst und Winter zu achten, bevor Pläne gemacht werden.

Der TuS Bramsche musste ein besonderes Vorhaben wieder auf Eis legen: Im Juli hatte nach einigen Jahren Pause wieder ein großes Radrennen mitten durch Bramsche stattfinden sollen. Ob es 2021 durchführbar ist? Matthias Feldmann ist noch skeptisch; erst zum Jahreswechsel wolle man sich damit beschäftigen. Immerhin wären bei so einem Event rund 30 ehrenamtliche Helfer eingebunden.

Zulauf trotz Corona

Durch die ausgefallenen RTFs und CTFs fehlt den Radsportlern auch der Kontakt zu den anderen Vereinen, schließlich gehören auch Begegnungen und ein geselliger Ausklang zu den Tourenfahrten. „Es sind alle froh, dass sie wieder im normalen Trainingsbetrieb sind“, betont Feldmann aber das Positive. Während es beim TuS Engter rund 55 Aktive gibt, ist der TuS Bramsche mit rund 230 Mitgliedern einer der größten Radsportvereine Niedersachsens. Die Abteilung entwickelt sich gut und hat auch im Corona-Jahr noch Zulauf bekommen. Alleine 80 Mitglieder gehören dabei zum Bikepark Piesberg.

Auf der dortigen Downhill- und Freeriding-Anlage sind viele Mountainbiker aus Osnabrück, Bramsche, aber auch weiter entfernten Orten aktiv. Mit zahlreichen Holzbauten mitten im Wald gelegen, ist der Bikepark einer der wenigen Standorte in Norddeutschland, an dem legal durch das Gelände gesprungen werden kann. Das Team um Johannes Kottwitz erweitert hier Jahr für Jahr die vielseitigen Elemente und hat stetigen Zulauf. „Ein tolles Projekt“, lobt auch Matthias Feldmann.

Beim Training sind die Radgruppen des TuS Engter aufgrund der Corona-Pandemie momentan etwas kleiner als üblich. Foto: Kolthoff