Im Vierer-Team des TuS Engter

Wie die Bramscherin Katja Bielefeld ihre Mountainbike-Premiere am Alfsee erlebt hat

Von Sascha Nnapek, Bramscher Nachrichten 11.05.2024

Katja Bielefeld aus Bramsche ist beim 24-Stunden-Mountainbike-Rennen am Alfsee als Teil eines Vierer-Mixed-Teams des TuS Engter auf die Strecke gegangen. Für die passionierte Langstreckenläuferin war es das erste Mountainbike-Rennen ihres Lebens.

Noch nie zuvor ist die Bramscherin Katja Bielefeld ein Mountainbike-Rennen gefahren – und noch nie ist die Sportlerin des TuS Bramsche und der Bramscher Rumläufer für den TuS Engter an den Start gegangen. Die doppelte Premiere endete für die 46-Jährige beim 24-Stunden-Mountainbike-Rennen am Alfsee mit einem großen Erfolgserlebnis und vielen guten Erfahrungen.

37 gefahrene Alfsee-Umrundungen standen nach 24 Stunden auf dem Rundenzettel von Torsten Probst (52), Jörg Renzenbrink (49), Carsten Naumann (56) und Katja Bielefeld (46). Das Gewinnerteam der Vierer-Mixed-Konkurrenz hatte somit zwei 12,5 Kilometer lange Runden mehr gefahren als das Team Woohoo und drei mehr als das Bramscher Familienteam Hedemann.

„Mit dem Sieg hätte ich niemals gerechnet. Vor dem Rennen hatte zumindest ich keine Ahnung, wo ich leistungstechnisch stehe“, lacht Katja Bielefeld. Die Bramscherin hat am Alfsee ihr Renndebüt auf einem Mountainbike gegeben – und sich erst zwei Tage vorher überlegt, überhaupt auf einem solchen Rad an den Start zu gehen.

Der Plan ändert sich in letzter Minute

„Radtechnisch bin ich eigentlich nur auf dem Rennrad und dem Gravelbike unterwegs“, erklärt sie. Bis zum Abschlusstraining am Donnerstag sei ihr Plan gewesen, in Rieste mit einem ungefederten Gravelbike an den Start zu gehen. „Nach der Probefahrt war mir allerdings klar, dass das zu kräftezehrend wird. Also habe ich am Freitag mein altes, mit Dämpfung ausgestattetes Mountainbike aus dem Keller geholt“, erzählt die Hasestädterin.

Dass sie mit ihrem alten Mountainbike ins Rennen geht, hat sich Katja Bielefeld realtiv spontan überlegt. FOTO: ROLF KAMPER

Natürlich hätte Bielefeld die Möglichkeit gehabt, ihr Rad zu den Mechanikern des 24-Stunden-Rennens zu bringen. Das Quartett des TuS Engter war allerdings in der komfortablen Situation, mit Bernhard Linkemeyer (49) einen teameigenen Mechaniker an seiner Seite zu wissen. „Ohne Bernhard hätten wir das Rennen nicht geschafft. Er hat uns super betreut und zum Beispiel bei mir die Bremsbeläge gewechselt“, schwärmt die einzige Frau des TuS-Teams über Linkemeyers technischen Rund-um-die-Uhr-Support.

Der Regen verändert die Nacht-Strategie

Ins Rennen war das Vierer-Team mit einem genauen Plan gegangen, wer wann wie viele Runden am Stück fährt. „Bis zur Dunkelheit je eine Runde, in der Nacht je zwei“, erklärt Katja Bielefeld den Plan, der aufgrund des einsetzenden Regens allerdings angepasst werden musste.

„In der Nacht war es mir zu rutschig für zwei Runden hintereinander. Ich habe mich dann dazu entschieden, weiterhin nur eine Runde zu fahren und meine Doppelschicht im Hellen zu absolvieren“, erklärt die Debütantin. Dabei gehörte sie zu der Teamhälfte, die auch während den Pausen wach geblieben ist. „Zwei von uns haben nachts in ihren Pausen geschlafen, die anderen beiden nicht.“

Die Situation auf der Strecke beschreibt Katja Bielefeld in der Regenphase als „hart, aber machbar“. Einen Abbruch hätte sie für unnötig empfunden. Dennoch seien ihr in der Nacht kurzzeitig Zweifel an ihrer Entscheidung, am Rennen teilzunehmen, gekommen. „Nachts soll ich angeblich gefragt haben, wer denn bitte schön behauptet hat, dass dieses Rennen Spaß macht“, lacht die 46-Jährige. Mittlerweile könne sie sich daran aber nicht mehr erinnern. Einen erneuten Start am Alfsee kann sich die Frau, die 2017 mit dem Radsport begonnen hat, sehr gut vorstellen.

Katja Bielefeld ist bald für zwei Sportvereine aktiv

Die Wahrscheinlichkeit, dass Katja Bielefeld dann wieder Teil eines Teams des TuS Engter ist, ist hoch. „Mit Jörg Renzenbrink bin ich vorher schon Radrennen gefahren. Er hatte mich gefragt, ob ich in dem Team mitfahren und, ohne zu wissen, auf was genau ich mich einlasse, habe ich ja gesagt“, erinnert sich die Frau vom TuS Bramsche, wie sie ins Alfsee-Rennquartett des TuS Engter gerutscht ist.

„Man kann ja auch in zwei Sportvereinen Mitglied sein“, lacht Katja Bielefeld. Natürlich bleibe sie auch zukünftig in der Radsportabteilung des TuS Bramsche aktiv. „Aber ich werde jetzt auch in den TuS Engter eintreten. Nicht zuletzt wegen der Triathlon-Sparte“, unterstreicht die Sportlerin, die seit eineinhalb Jahren auch im Ausdauermehrkampf mitmischt.